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 Verstopfung

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Astrid
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Verstopfung Empty
BeitragThema: Verstopfung   Verstopfung Icon_minitimeDo Feb 05, 2009 1:46 pm

"Verstopfung ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Die normale Stuhlfrequenz variiert von Mensch zu Mensch ganz außerordentlich von dreimal täglich bis dreimal wöchentlich. Hat ein Patient weniger als dreimal Stuhlgang pro Woche, spricht man von einer Verstopfung. Der Stuhl ist meist hart, die Entleerung schwierig. In den meisten Fällen ist eine Verstopfung harmlos, sie kann jedoch auch Symptom einer anderen Krankheit sein.

Etwa 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung in den Industrieländern leidet an Verstopfung, Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Wie entsteht eine Verstopfung?

Die Verstopfung kann verschiedenen Ursachen haben. Am häufigsten sind funktionelle Störungen; die Funktion des Darms ist verändert. Die häufigste Ursache der funktionellen Störungen ist eine Kombination aus zu geringer Flüssigkeitszufuhr, zu wenig Ballaststoffen in der Ernährung und zu geringer körperlicher Bewegung. Eine weitere häufige Ursache ist das Reizdarmsyndrom.

Seltener sind Darmerkrankungen wie Dickdarm- oder Mastdarmkrebs, Stoffwechselerkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder Medikamente die Ursache der Verstopfung. Langjähriger Gebrauch von Abführmitteln führt häufig zu Verstopfung.

Auch während der Schwangerschaft oder durch eine Ernährungsumstellung im Urlaub kann es vorübergehend zu Verstopfung kommen.

Was sind die Symptome?

Da der Stuhl bei einer Verstopfung in der Regel sehr hart ist, kommt es häufig zu Schmerzen beim Stuhlgang. Die Angst vor den Schmerzen kann zu einer Unterdrückung des Defäkationsreizes führen. Das bedeutet wiederum eine Verschlimmerung der Verstopfung. Auch ein Gefühl von unzureichender Stuhlentleerung oder ein aufgeblähter Bauch treten auf.

Wie wird eine Verstopfung diagnostiziert?

Zunächst wird Sie Ihr Arzt nach Ihrem Beschwerden und nach Ihre Lebensgewohnheiten befragen. Wichtig sind Informationen zu Stuhlfrequenz, Stuhlbeschaffenheit (Farbe, Konsistenz), Schmerzen bei Stuhlgang und Dauer der Verstopfung. Untersuchungen des Blutes, eine Ultraschallaufnahme des Bauches oder eine Darmspiegelung dienen dem Ausschluss ernsthafter Erkrankungen als mögliche Ursache der Verstopfung.

Teufelskreis Verstopfung:

Beim normalen Stuhlgang wird nur ein kleiner Dickdarmabschnitt entleert. Bis zur nächsten natürlichen Stuhlentleerung dauert es so lange, bis dieser Abschnitt wieder gefüllt ist. Ein Abführmittel leert jedoch den gesamten Dickdarm oder sogar Teile des Dünndarms. Daher vergeht bis zum nächsten natürlichen Stuhlreflex mehr Zeit als gewohnt. Aus Ungeduld greifen viele Betroffenen erneut zum Abführmittel, was auch den gewünschten Erfolg bringt. Durch die häufige, unnatürliche Darmentleerung gehen dem Körper aber viel Wasser und vor allem der Mineralstoff Kalium verloren. Fehlt Kalium im Körper wird der Darm träge und ist wieder verstopft. Dadurch entsteht ein Teufelskreis.

Der Wunsch nach schneller Darmentleerung hat seine Wurzeln in der althergebrachten Vorstellung, dass giftige Stoffe sich im Darm festsetzen und den Körper schädigen, der Körper also "entschlackt" werden müsse. Daher gehörten abführende Maßnahmen lange Zeit zum ärztlichen Standardrepertoire. Heute weiß man jedoch, dass diese Annahme gänzlich unbegründet ist, denn im Darm fallen keine giftigen Schlacken an. Nur wenn unser Entgiftungsorgan, die Leber, geschwächt ist, ist der Darmstoffwechsel gestört. In diesem Fall muss die Lebererkrankung vom Arzt behandelt werden. Abführende Medikamente, die zur Blutreinigung, oder zur Entschlackung des Körpers angeboten werden, sind daher unsinnig.

Wie wird eine Verstopfung behandelt?

Die Behandlung der Verstopfung hängt von den Ursachen ab. Ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit mindestens zwei Liter täglich und regelmäßige Bewegung sind die Basis der Behandlung. Eine medikamentöse Therapie sollte grundsätzlich nie ohne Rücksprache mit dem Arzt erfolgen, damit eine ernsthafte Erkrankung als mögliche Ursache der Verstopfung ausgeschlossen wird.

Ballaststoffe:

Ballaststoffe haben keine akute abführende Wirkung. Sie regulieren bei regelmäßiger Einnahme den Stuhlgang. Kleie, Leinsamen oder Flohsamen sind bei einer milden chronischen Verstopfung oft als einzige Medikation ausreichend. Bei stärkeren Beschwerden werden sie regelmäßig zur Unterstützung eingenommen. Wichtig: Trinken Sie viel Flüssigkeit dazu, sonst kleben die Stoffe zusammen und verschließen den Darm. Mit reichlich Flüssigkeit quillt der lösliche Anteil der Ballaststoffe auf und erhöht das Stuhlgewicht. Die unlöslichen Partikel reizen den Darm mechanisch und erhöhen die Transportgeschwindigkeit durch den Darm. Beides führt dazu, dass der natürliche Stuhlgangreflex ausgelöst wird.

Harmlos sind auch Zäpfchen oder kleine Klistiere, die über Gasentwicklung, wasserziehendes Glycerol oder Seifen den Stuhlreflex reizen. Sie sind wie die Ballaststoffe auch für Kinder und Schwangere geeignet.

Abführmittel:

Manchmal reichen Ballaststoffe und Zäpfchen alleine nicht aus. Dann kann man zusätzlich Abführmittel eingesetzen. Wenden Sie Abführmitel nicht täglich an, um nicht in dem Teufelskreis Verstopfung-Abführmittel zu geraten. Generell sollten sie so kurz wie möglich verwendet werden. Bei schweren, chronischen Beschwerden sind sie unter Umständen auch langfristig notwendig. Um Langzeitnebenwirkungen zu vermeiden, verwenden Sie Dosierungen, die zwar zu weichen, aber nicht zu dünnen Stühlen führen. Mit Tropfen oder Pulvern können sie Ihre individuelle Dosis am besten einstellen. Außerdem müssen Sie immer wieder Auslassversuche einplanen, um das Fortbestehen der Verstopfung zu überprüfen.

Darmstimulierende Abführmittel:

Darmstimulierende Abführmittel beschleunigen die Bewegungen des Darmes. Sennesblätter und Natriumpicosulfat werden darmschonend erst im Dickdarm in ihre wirksamen Stoffe gespalten. Bisacodyl kann seine Wirkung schon im Dünndarm entfalten. Dadurch wirkt es etwas stärker, aber weniger schonend.

Wasserziehende (osmotische) Abführmittel:

Osmotische Abführmitteln ziehen Wasser aus dem Körper in den Darm und erweichen so den Stuhl. Ihre Wirkung setzt häufig schon im Dünndarm ein und kann daher leicht zu stark wirksam sein.

Am sanftesten wirkt der Wirkstoff Macrogol. Seine wasserziehende Wirkung ist nicht so stark, dafür kann er das Wasser speichern und den Stuhl gleitfähig machen. Stärker wirken Milchzucker (Lactose) und die Zuckeralkohole Lactulose und Lactitol. Bei ihrem Abbau enstehen jedoch Gase, die manchmal zu Blähungen führen. Bei langfristiger Anwendung, kann ihre abführende Wirkung schwächer werden.

Von der regelmäßigen Einnahme anderer osmotischer Abführmittel wie Glaubersalz (Natriumsulfat) und Bittersalz (Magnesiumsulfat) ist abzuraten. Sie entleeren sehr stark den gesamten Darm. Dem Körper gehen damit viel Nähr- und Mineralstoffe verloren. Wegen ihres raschen Wirkungseintritts, werden sie vorrangig zur Reinigung vor Darmuntersuchungen oder -operationen und zur schnellen Ausscheidung von Giften eingesetzt. Auch beim Heilfasten dienen sie zur schnelle Darmentleerung. Gleiches gilt für Rizinusöl.

Gleitmittel:

Gleitmittel werden nicht mehr empfohlen, da sich die Wirkstoffe im Körper ablagern können.

Wie können Sie der Verstopfung vorbeugen?

Gewöhnen Sie sich einen regelmäßigen Stuhlgang an. Der beste Zeitpunkt ist oft nach dem Frühstück. Lassen Sie sich dabei Zeit. Warten Sie mindestens zehn Minuten darauf, ob der Stuhl kommt oder nicht. "Trainieren" Sie jeden Tag um die gleiche Uhrzeit. Auch regelmäßige Bewegung hält den Darm in Schwung. Entspannungsübungen helfen, Stress zu verringern.

Prognose und Komplikationen:

Eine Verstopfung kann normalerweise durch körperliche Bewegung, einen entsprechenden Speiseplan und durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme beseitigt werden. Sollte die Verstopfung trotz dieser Maßnahmen bestehen bleiben oder abwechselnd mit Durchfall auftreten, müssen Sie einen Arzt aufsuchen.

Langandauernde Verstopfung erhöht das Risiko für das Auftreten folgender Erkrankungen:

Hämorrhoiden
Analfissuren
Divertikel (Ausstülpungen der Darmwand) mit anschließender Divertikelentzündung (Divertikulitis)"
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