"Was sind Röteln?
Wie Masern und Windpocken werden Röteln von Viren verursacht. Auch bei Röteln kommt es zu einem rötlich-fleckigen Ausschlag am ganzen Körper, der im Anfangsstadium leicht mit Masern oder Scharlach verwechselt werden kann. Alle drei bis vier Jahre treten kleinere oder größere Epidemien auf, jedoch sind Röteln nicht so ansteckend wie Masern oder Windpocken.
Röteln können jüngere und ältere Kinder sowie Jugendliche betreffen. Im Alter von 20 bis 25 Jahren haben etwa zehn bis 20 Prozent noch keine Antikörper gegen das Röteln-Virus entwickelt. In vielen Fällen verursacht die Infektion mit dem Röteln-Virus nur eine stark abgeschwächte Form der Erkrankung, so dass die Diagnose überhaupt nicht gestellt wird. Trotzdem entwickelt sich eine lebenslange Immunität. Da die meisten Kinder heutzutage gegen Röteln geimpft werden, sind sie relativ selten geworden.
Wie werden Röteln übertragen?
Röteln werden beim Niesen, Husten oder Sprechen übertragen. Sie verbreiten sich also durch Tröpfchen in der Atemluft (Tröpfcheninfektion). Die Viren gelangen in Mund, Nase und Hals, wo sie über die Schleimhaut aufgenommen werden. Von dort breiten sie sich im ganzen Körper aus.
Was sind die Anzeichen von Röteln?
Zwischen Infektion und Ausbruch der Krankheit liegen zwei bis drei Wochen (Inkubationszeit).
Röteln sind sieben Tage vor Erscheinen des Ausschlags bis sieben Tage danach ansteckend. Sie lassen sich aber besonders leicht während der Blüte der Krankheit übertragen.
Zu Beginn der Erkrankung zeigen sich die Symptome einer Erkältung: Husten, Schnupfen, manchmal auch eine Bindehautentzündung mit geröteten Augen. Oft bleiben dies die einzigen Symptome, die Diagnose wird dann meistens nicht gestellt.
Die Lymphknoten im Nacken und hinter den Ohren schwellen an und schmerzen.
Ein bis zwei Tage später beginnt der Ausschlag hinter den Ohren mit kleinen hellroten oder leicht bräunlichen Flecken. Sie breiten sich auf Gesicht, Hals, Arme, Beine und dann innerhalb kurzer Zeit auf den gesamten Körper aus. Kinder können leichtes Fieber bekommen. Juckreiz tritt nur leicht oder überhaupt nicht auf. Der Ausschlag verschwindet nach zwei bis drei Tagen.
Die meisten Kinder fühlen sich nur wenig krank.
Wie stellt der Arzt die Diagnose?
Sie sollten mit Ihrem Kind einen Arzt aufsuchen, sobald die ersten Krankheitszeichen auftreten. Der Arzt stellt auf Grund des äußeren Erscheinungsbilds fest, ob das Kind wirklich Röteln hat (Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten im Nacken).
Wie werden Röteln behandelt?
Röteln müssen nicht besonders behandelt werden. Ihr Kind sollte sich aber ins Bett legen.
Alle Personen, die mit dem kranken Kind in Kontakt kommen, können sich anstecken. Nach der Krankheit besteht ein lebenslanger Schutz. Man kann Röteln also nur einmal bekommen.
Welche Komplikationen können auftreten?
In sehr seltenen Fällen kann eine Rötelerkrankung zu einer Gehirnentzündung (Enzephalitis) führen. Symptome sind starke Kopfschmerzen, Erbrechen, Berührungsempfindlichkeit und Verhaltensauffälligkeiten.
Vor allem bei Mädchen ab zwölf Jahren und bei Frauen kann es zu Gelenkschwellungen oder -schmerzen kommen.
Ihr Kind sollte nicht mit schwangeren Frauen in Kontakt kommen, die noch keine Röteln hatten oder die nicht gegen die Krankheit geimpft sind. Steckt sich die Frau mit Röteln an, kann es zu schweren Schädigungen des Ungeborenen kommen (Herzfehler, Taubheit, geistige Behinderung). Die Gefahr ist in den ersten vier Schwangerschaftsmonaten am größten.
Wegen der Ansteckungsgefahr sollte ihr Kind erst nach acht bis zehn Tagen wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen.
Wie kann man Röteln vorbeugen?
Alle Mädchen sollten sich gegen Röteln impfen lassen. Kinder werden im Alter von 12 bis15 Monaten, meist in Kombination mit Masern und Mumps und ein zweites mal im 2.Lebensjahr, frühestens 4 Wochen nach der ersten geimpft. Damit sich die Röteln-Viren nicht ausbreiten, sollten sich auch Jungen gegen diese Infektionskrankheit impfen lassen.
Falls Sie unsicher sind, ob Ihr Kind bereits Röteln hatte, hilft eine Blutuntersuchung weiter. Empfehlenswert ist das bei Mädchen im Hinblick auf eine spätere Schwangerschaft. Wenn Ihr Kind zu einem früheren Zeitpunkt mit Röteln angesteckt wurde, sind Abwehrstoffe im Blut nachweisbar."