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 Was IQ-Tests über ihr Kind aussagen

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Astrid
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BeitragThema: Was IQ-Tests über ihr Kind aussagen   Was IQ-Tests über ihr Kind aussagen Icon_minitimeSa Jan 31, 2009 9:42 pm

"Obwohl die Intelligenzforschung sich seit den ersten Tests des französischen Psychologen Alfred Binet 1905 stetig weiterentwickelt hat, werden Intelligenztests nur im Ausnahmefall zur Erfassung kindlicher Fähigkeiten und Begabungen angewandt. In Deutschland hat es sich bisher nicht durchgesetzt, solche Tests flächendeckend bei der Einschulung oder bei der entscheidenden Wahl der weiterführenden Schule bzw. einer Berufsausbildung einzusetzen.

Was misst ein IQ-Test eigentlich?

Es gibt zwei unterschiedliche Auffassungen von dem, was Intelligenz eigentlich ist. Die Vertreter der einen Richtung verstehen darunter die globale Fähigkeit des Menschen zu verstehen, zu abstrahieren und Probleme zu lösen. Die anderen, zum Beispiel Thurstone und Gardner, differenzieren die einzelnen Fähigkeiten (sprachliche, logische, räumliche, soziale, emotionale etc.), die zusammengenommen als Intelligenz gelten.

Wer führt die IQ-Tests durch?

Auf vielen Internetseiten finden sich kostenfreie und kostenpflichtige Angebote, die jedoch kaum ein wissenschaftlich anerkanntes Ergebnis bieten können. Ähnlich wie bestimmte Verfahren der medizinischen Diagnostik nur von Ärzten angewendet werden dürfen, legt eine entsprechende Norm fest, dass Anwendung und Interpretation von Intelligenztests ausschließlich dafür besonders qualifizierten Personen, insbesondere Psychologinnen und Psychologen, überlassen werden sollten. Solche qualifizierten Fachleute finden Sie:
- in Erziehungsberatungsstellen
- im Staatlichen Schulamt bzw. bei den Schulpsychologinnen und Schulpsychologen
- in Sozialpädiatrischen Zentren
- bei Psychologinnen und Psychologen in freier Praxis
- bei Psychiaterinnen und Psychiatern
- bei besonders qualifizierten Pädagoginnen und Pädagogen

Bedenken Sie die eventuellen Folgen eines IQ-Tests:

Wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem ein Intelligenztest eine sinnvolle Entscheidung ist? Und wie „verkaufen“ Sie Ihrem Kind diese Überprüfung seiner Fähigkeiten? Schließlich müssen Sie einkalkulieren, dass das Ergebnis nicht unbedingt Ihren Erwartungen entspricht. Vielleicht stellt sich heraus, dass Ihr Kind von der aktuellen Schulsituation überfordert ist und es die geforderten Leistungen nicht erbringen kann. Als Folge kann ein Schulwechsel anstehen, mit allen damit verbundenen Problemen, wie Verlust von Freunden, weiterer Schulweg oder problematische Integration in die neue Klasse. Dann kommt zu der aktuellen Überforderungssituation möglicherweise auch noch das Gefühl der Wertlosigkeit – eine brisante Mischung, die schnell zu Motivationsverlust oder einer Leistungsverweigerung führen kann.
Natürlich kann sich ebenso herausstellen, dass Ihr Kind unterfordert ist und eine Klasse überspringen sollte. Auch diese Entscheidung ist nicht einfach und bedeutet Veränderung in vielen Lebensbereichen. Lassen Sie sich also Zeit für die Entscheidung, ob ein IQ-Test und seine Konsequenzen für Ihr Kind eine sinnvolle Vorgehensweise sind.

Mein Tipp:

Ein IQ-Test ist nicht die Lösung aller Probleme, aber er kann über das Leistungspotenzial Ihres Kindes Aufschluss geben. Um diese Leistungen auch erbringen zu können, ist jedoch mehr als Intelligenz notwendig. Ohne Motivation, Durchhaltevermögen und Leistungsbereitschaft wird auch ein hoher IQ nicht zu schulischem oder beruflichem Erfolg führen.

Bekannte IQ-Tests für Kinder:

Der Hawik-III wird seit 2000 als Einzeltest bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis fast 17 Jahren angewendet. Er dient der Untersuchung des allgemeinen kognitiven Entwicklungsstandes sowie der Abklärung von Leistungsstörungen. Erfasst werden über verschiedene Untertests (Bildergänzen, Allgemeines Wissen, Zahlen-Symbol-Test, Gemeinsamkeiten finden, Bilder ordnen, Rechnerisches Denken, Mosaik-Test, Wortschatz-Test, Figuren legen, Allgemeines Verständnis, Symbol-Test, Zahlen nachsprechen und Labyrinth-Test) die praktische, die verbale und die allgemeine Intelligenz. Die Bearbeitungsdauer beträgt etwa 90 bis 120 Minuten.
Der CFT-20 ist ein Grundintelligenztest, der das allgemeine intellektuelle Niveau misst. Es geht um die Fähigkeit, figurale Beziehungen und formal-logische Denkprobleme
mit unterschiedlichem Komplexitätsgrad zu erkennen sowie innerhalb einer bestimmten Zeit zu verarbeiten. Da dies durch sprachfreie und anschauliche Testaufgaben geschieht, werden Personen mit schlechten Kenntnissen der deutschen Sprache und mangelhaften Kulturtechniken nicht benachteiligt. Durchführungsdauer: ca. 30 Minuten, Anwendungsalter: von knapp 9 bis 18 Jahren.

Das kann die Ergebnisse eines Tests verfälschen:

- Ihr Kind hat Angst und kann sich auf die Testsituation nicht einlassen.
- Ihr Kind ist krank und kann sich nicht gut konzentrieren.
- Die Testsituation ist nicht störungsfrei (Telefon, Unterbrechungen).
- Die Testperson ist unaufmerksam.
- Die Testperson ist unerfahren und unsicher.
- Auswertungsfehler.
- Ihr Kind hat eine Antipathie gegenüber der Testperson.

Wenn Sie unsicher sind, ob die Testergebnisse richtig sind, sprechen Sie unbedingt mit der zuständigen Fachkraft und überprüfen Sie zuerst die Auswertung. Gelegentlich treten hier Auswertungsfehler auf, die das Ergebnis verfälschen.
Haben Sie immer noch Zweifel, kann es durchaus sinnvoll sein, einen zweiten (anderen) IQ-Test anzuschließen. Die Ergebnisse sollten kaum voneinander abweichen. Bei zwei ähnlichen Testwerten können Sie verhältnismäßig sicher sein, dass der ermittelte IQ stimmt.

Sind Jungen klüger als Mädchen?

Eine Studie der Psychologen Paul Irwing und Richard Lynn kommt indirekt zu dem Schluss, dass statistisch gesehen Männer im Schnitt 5 Prozentpunkte mehr als Frauen erreichen. In den höchsten Stufen um einen IQ von 155 spreizt sich die Intelligenzverteilung sogar noch weiter auf. Hier kommt auf 5,5 Männer nur eine Frau. Bei Untersuchungen mit HAWIK oder HAWIE, beides Verfahren mit verbalem Anteil, sind dagegen keine Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Geistesleistung festzustellen.

Mein Tipp:

Lesen Sie hierzu auch unsere Empfehlungen in der Ausgabe 9/2006 unter der Rubrik Erziehung & Entwicklung › „Ist Ihr Kind hochbegabt?“
nach. Sie erfahren dort, welche Möglichkeiten der Förderung es für hochbegabte Kinder gibt."

Quelle: Uta Reimann-Höhn
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http://www.neurodermitis-net.de
 
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