"Fieberkrämpfe dauern meist nicht länger als 30 Sekunden bis drei Minuten. Dabei besteht keine Gefahr für das Gehirn Ihres Kindes! Lediglich bei so genannten komplizierten Fieberkrämpfen, die länger als 15 Minuten andauern, oder wenn mehrere Anfälle hintereinander auftreten, können selten auch Störungen in der Funktion des Gehirns auftreten.
Bei etwa zwei Dritteln der Kinder mit einem Fieberkrampf bleibt dieser ein einmaliges Ereignis. Risikofaktoren für weitere Fieberkrämpfe sind ein Alter unter 12 Monate zu Beginn des ersten Fieberkrampfs, mehrere bereits durchgemachter Fieberkrämpfe, eine niedrige Temperatur zu Beginn des ersten Fieberkrampfs und das frühere Auftreten von Fieberkrämpfen bei Eltern oder Geschwistern.
Bei etwa 40 Prozent der Kinder, die einen Fieberkrampf erleiden, liegt eine familiäre Belastung vor. Hatten Sie beispielsweise als Kind selbst Fieberkrämpfe, so besteht ein Risiko von 10 bis 20 Prozent, dass auch Ihr Kind einen Fieberkrampf bekommen wird.
Unabhängig von der Anzahl der Fieberkrämpfe, die ein Kind erlitten hat, entwickelt sich lediglich in 2 bis 4 Prozent ein echtes Krampfleiden, eine Epilepsie. Eine groß angelegte englische Studie hat 400 Kinder mit Fieberkrämpfen im Alter von zehn Jahren nachuntersucht und fand keine Hinweise für nachteilige Folgen von Fieberkrämpfen auf die späteren schulischen Leistungen, Verhalten oder allgemeine Fähigkeitstests (Mathematik, Intelligenz, Lesen)."
Quelle: Dr. Andrea Schmelz