"Zugegeben, sofern Ihr Kind nicht mindestens im Kindergartenalter ist, wird es wohl kaum den Wunsch äußern, im eigenen Kinderzimmer schlafen zu dürfen. Meist sind es eher die Eltern, die das Schlafzimmer endlich wieder für sich haben wollen. Damit der Umzug gelingt, sind zwei Dinge wichtig: Sie müssen Ihrem Kind zutrauen, dass es alleine schlafen kann. Und Sie müssen es loslassen können.
Wenn Sie stark zweifeln, ob Sie Ihrem Kind diesem Schritt zumuten können, ist es besser, noch ein wenig damit zu warten. Ihre eigene Unsicherheit würde sich aufs Kind übertragen und ihm den Start im Kinderzimmer erschweren. Natürlich gibt es auch gute Gründe, Ihr Kleines lieber noch ein wenig länger im Schlafzimmer zu lassen, etwa, wenn es viel spuckt, wenn ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Säuglingstod besteht (z. B. bei Frühgeborenen) oder bei Erkrankungen.
Lassen Sie - vor allem anfangs - die Kinderzimmertüre immer einen Spalt auf, damit Sie Ihr Kleines hören, aber auch, damit Ihr Kind Sie hört und weiß: Mama und Papa sind da. Auch ein Babyphon im Kinderzimmer (bitte zwei Meter Abstand zum Kopf einhalten!) gibt Ihnen die Gewissheit, dass Sie Ihr Kind nicht überhören.
Legen Sie Ihr Kind abends wach in sein Bettchen. Wenn es weint, sollten Sie versuchen, es durch Singen oder Streicheln zu trösten, ohne es gleich wieder herauszunehmen. Bei Kleinkindern hilft es oft, sich anfangs selbst im Kinderzimmer mit hinzulegen oder auf einem Stuhl in geringer Entfernung zum Kinderbett sitzen zu bleiben."
Quelle: Dr. Andrea Schmelz