"Alle Menschen - nicht nur Kinder - werden nachts mehrmals für kurze Zeit wach. Das ist ein Erbe aus früheren Zeiten, als nachts noch Gefahren drohten und es zu gefährlich gewesen wäre, die ganze Nacht im Tiefschlaf zu verbringen. In diesen nächtlichen Aufwachphasen prüfen wir unsere Umgebung und checken durch, ob alles noch in Ordnung ist: Temperatur gemütlich? Bequeme Lage? Tut nichts weh? Ist alles "normal", also so, wie es beim Einschlafen war? Wenn ja, schlafen die meisten Erwachsenen und auch viele Kinder ganz schnell wieder weiter.
Kann Ihr Kind jedoch noch nicht alleine einschlafen, braucht es auch bei den nächtlichen Aufwachphasen wieder Ihre Hilfe, um in den Schlaf zu finden. Ist es z. B. gewohnt, an der Brust einzuschlafen, möchte es natürlich auch nachts in den Schlaf gestillt werden. Schläft ein Kind immer auf dem Arm ein und wird dann schlafend in sein Bettchen gelegt, fällt der nächtliche Umgebungscheck alarmierend aus: Hilfe, ich bin ganz woanders als vorhin beim Einschlafen! Und so schreit es verstört, bis Mama oder Papa kommen und den gewohnten Zustand wieder herstellen.
Deswegen ist es günstig, wenn Kinder keine aufwändigen Einschlafhilfen brauchen, die letztlich abhängig machen, sondern alleine in ihrem eigenen Bett einschlafen können."
Quelle: Dr. Andrea Schmelz