Der blanke Horror für alle Eltern von Babys, sich folgendes vorzustellen: Sie gehen morgens an das Bettchen Ihres Kindes, wollen es herausnehmen - aber da liegt es blass und reglos und atmet nicht mehr!
Um diesem Schreckensszenario vorzubeugen, sollten Sie die folgenden 10 Ratschläge beachten:
1. Legen Sie Ihr Baby im ersten Lebensjahr ausschließlich auf dem Rücken schlafen. Liegt es auf der Seite, könnte es unbemerkt in die Bauchlage rollen.
2. Lassen Sie Ihr Baby während des gesamten ersten Lebensjahres im eigenen Bettchen im Elternschlafzimmer schlafen. Der Atemrhythmus der Mutter könnte möglicherweise als "Atemschrittmacher" für das Baby von Bedeutung sein.
3. Kaufen Sie eine feste Matratze für das Babybett und legen Sie Ihr Baby nicht auf ein Schaffell.
4. Babys, die auf einer gebrauchten Matratze schlafen, haben ein höheres Risiko für den Plötzlichen Säuglingstod. Kaufen Sie keine gebrauchte Kindermatratze bzw. verwenden Sie nicht die Matratze älterer Geschwister. Ihr Baby sollte unbedingt auf einer neuen Matratze schlafen, die Sie vor der ersten Verwendung mindestens 14 Tage an einem gut gelüfteten Ort ausdünsten lassen, damit keine chemischen Rückstände mehr enthalten sind.
5. Achten Sie darauf, dass Babys Kopf nicht unter das Bettzeug geraten kann. Am sichersten ist ein Schlafsack. Dickes Bettzeug wie Daunen- bzw. Federbetten sind für Babys keinesfalls zu empfehlen. Verwenden Sie eine Bettdecke, sollten Sie Ihr Kind mit den Füßchen an das Fußteil des Bettes legen, sodass es nicht weiter nach unten und damit unter die Bettdecke rutschen kann.
6. Verbannen Sie alles Flauschige aus der Nähe des Gesichtes wie Kissen, Kuscheltiere, Spuckwindeln, Nestchen.
7. Vermeiden Sie eine Überhitzung des Babys: ziehen Sie es nicht zu warm an (nicht mehr, als Sie selbst tragen, insbesondere keine Mütze), lüften Sie das Schlafzimmer immer wieder für wenige Minuten, eine Raumtemperatur von 16–18 °C ist ausreichend.
8. Geben Sie Ihrem Baby einen Schnuller, wenn es ihn mag. Das Saugen am Schnuller erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut und verhilft Ihrem Kind zu einem ruhigeren Schlaf, wodurch die Gefahr nächtlicher Unruhe mit unbeabsichtigtem Umdrehen gesenkt wird. Der Schnuller darf während des Schlafens keinesfalls an einer Schnullerkette befestigt werden!
9. Sorgen Sie für eine rauchfreie Umgebung, sowohl vor als auch nach der Geburt. Nikotin setzt bei Säuglingen die Funktion eines Eiweißkomplexes im Gehirn herab, der die Aufgabe hat, bei schlechter Sauerstoffversorgung eine Aufwachreaktion auszulösen.
10. Stillen Sie Ihr Baby nach Möglichkeit mindestens 16 Wochen lang. Ausschließlich gestillte Säuglinge haben ein fünffach niedrigeres Risiko, am Plötzlichen Säuglingstod zu sterben.
Liegt Ihr Baby reglos im Bett und atmet nicht und/oder sind die Lippen blau verfärbt, versuchen Sie zuerst, Ihr Baby z. B. durch Zwicken in die Schulter aufzuwecken. Das Baby bitte nicht hochreißen und schütteln! Lässt es sich dadurch nicht wecken, kontrollieren Sie seinen Mund auf Erbrochenes. Dann müssen Sie mit der Wiederbelebung beginnen!
Quelle: Dr. Andrea Schmelz