Endlich ist das Baby da. Und natürlich sind Interesse und Neugier groß: Familie, Verwandte, Freunde, jeder will den neuen Erdenbürger begrüßen. Aber auch wenn die Eltern vor Stolz fast platzen, ihr neugeborenes Kind sollten sie nicht überall herum reichen. "Kinder reagieren sehr sensibel auf fremde Stimmen", so Ursula Jahn-Zöhrens vom Bund Deutscher Hebammen. Für die Kinder bedeute es großen Stress, wenn ständig Besuch kommt. Dies gelte besonders, wenn die Gäste das Kind auch noch auf den Arm nehmen wollen.
In den ersten zwei bis drei Wochen nach der Geburt sollten die Eltern es ruhig angehen. Empfehlenswert: Freunde und Verwandte kommen nicht unangemeldet vorbei und nach einer halben Stunde verabschiedet sich der Besuch auch schon wieder. Ein nicht enden wollender Besucherstrom den ganzen Tag über muss unbedingt vermieden werden. Davon seien die Kinder gestresst und oft auch die Eltern.
Für Freunde, Bekannte und Nachbarn heißt das: Geduld haben und Geschenke für das Kind an der Tür abgeben oder schicken, rät die Hebamme. Freunde könnten zudem ihre Hilfe anbieten, wie Essen vorbeibringen oder einen Schwung schmutzige Wäsche abholen - und dabei das Neugeborene kurz sehen. Fühlt sich die Mutter nach ein paar Tagen kräftig genug, könne sie ja mit dem Kind einen Spaziergang machen. "Und da kann auch die beste Freundin mitkommen", schlägt die Hebamme vor. Der anschließende Besuch im Café ist aber erstmal tabu. "Für Kinder ist es eine Reizüberflutung, mit vielen Menschen in einem fremden Raum zu sein." Damit kommen sie nur schlecht zurecht.
Quelle: dpa/tmn