"Durchschlafen kann Ihr Baby erst dann, wenn es nachts keine Mahlzeit mehr braucht. Das ist bei einem gesunden, regelrecht entwickelten Baby frühestens ab sechs Monaten der Fall. Es gibt jedoch viele Kinder, die auch danach nachts noch Hunger haben oder auch aus anderen Gründen aufwachen, häufig z. B. während des Zahnens.
Das Durchschlafen klappt meist nur dann, wenn Ihr Kind abends schon alleine in seinem Bettchen einschlafen kann. Denn zwischen den einzelnen Schlafphasen wachen die Kleinen (übrigens auch wir Erwachsene) kurz auf, um dann wieder weiterzuschlafen. Kann sich Ihr Kind nachts selbst beruhigen, braucht es dazu nicht Mamas Arm oder die Brust, um wieder in den Schlaf zu finden.
Auch wenn Kinder eines bestimmten Alters nicht alle gleich lang schlafen, hat jedes einzelne Kind ein ganz individuelles, aber festes Schlafpensum. Schläft Ihr Kleines tagsüber zu viel oder sehr unregelmäßig, wird es nachts häufiger aufwachen. Um den Schlafrhythmus Ihres Kindes sanft in die richtigen Bahnen zu lenken, können Sie jedoch etwas tun: Sie können seine Schlafenszeiten schrittweise anpassen.
Beispiel: Sie möchten den Nachmittagsschlaf ausfallen lassen, damit Ihr Kind abends früher müde ist und nachts besser durchschläft. Verlagern Sie das Vormittagsschläfchen auf die Mittagszeit und halten Sie Ihr Baby bis dahin wach, indem Sie mit ihm spielen und scherzen. Das Mittagsschläfchen darf maximal zwei Stunden dauern. Schläft Ihr Kind länger, sollten Sie es aufwecken, auch wenn es dann anfangs etwas quengelig ist. Das Nachmittagsschläfchen fällt nun aus, sodass Sie Ihr Kind abends zwischen 19 und 20 Uhr (frühestens vier Stunden nach dem Mittagsschlaf) Schlafen legen können.
Verzweifeln Sie nicht, wenn Ihr Kind trotz aller Bemühungen immer wieder Phasen hat, in denen es nachts aufwacht. Oft sind das Zeiten, in denen Ihr Kind große Entwicklungssprünge macht, die es erst einmal verarbeiten muss. Übrigens: Gegen das nächtliche Aufwachen können Sie wenig tun. Sie können nur mit Ihrem Kind üben, möglichst schnell wieder einzuschlafen."
Quelle: Dr. Andrea Schmelz